Freiheit (grotesk)

Freiheit [Grotesk]


In einem kleinen Dorf, nicht weit von einer großen Stadt aber doch so abgelegen, dass man seine Ruhe haben konnte, vor dem ganzen Lärm der Straßen und dem Stress der geschäftigen Welt, zwitscherte ein Vogel, als der Tod bei Hans Peter Paulmann anrief und ihm sagte, dass er morgen frei sein würde, wenn er bestimmte Bedingungen erfüllen würde.
Natürlich stimmte Hans Peter zu, denn seit Menschengedenken ist es der Wunsch eines jeden Individuums, ein freies Leben zu führen und tun und lassen zu können, was es will, ohne von einem Höhergestellten, sei es Gott oder der Staat oder sonst irgendwer, kontrolliert und eingeengt zu werden.
Der Vogel zwitscherte immer noch, als der Tod sagte: „Komm morgen an die Kreuzung zwischen der Straße, die in den Norden führt und der, die in den Westen führt. Dort werde ich dir deine Freiheit geben.“
„Wie denn?“
„Es wird der einzige Weg sein, an Freiheit zu gelangen. Wenn du befreit von allen überlegenen Mächten sein willst, dann komm.“
Dann legte er auf.
Hans Peter war glücklicher, als jemals zuvor in seinem Leben, also ging er über die grünen Wiesen zu seinen Freunden auf die andere Seite und erzählte ihnen von seinem unglaublichen Erlebnis.
„Ich werde frei sein“, sagte er.
Seine Freunde schauten allesamt begeistert, denn sie wussten, wie sehr Hans Peter sich das schon immer gewünscht hatte und in ihnen keimte nun der Wunsch auf, auch vollkommen frei zu sein.
„Können wir mitkommen?“, fragten sie hoffnungsvoll an den lieben Freund gewandt.
Da wurde Hans Peter ungehalten.
„Ich werde allein frei sein!“
Und er ging fort.
In dieser Nacht schlief er besonders schlecht. Er war so aufgeregt, ob der großen Dinge, die ihn morgen erwarten sollten. Tatsächlich schlief er nur ein einziges Mal für eine halbe Stunde ein und er träumte von roten Kirschen an einem Baum und einem schwarzen Hund.
Als er aufwachte war er glücklich, denn er sah, dass der neue Tag angebrochen war, also stand er auf, duschte sich lange, zog seinen besten Anzug an und parfümierte sich mit seinem besten Parfüm ein, denn heute war der Tag, den er sich schon so lange herbeigesehnt hatte … der Tag seiner Befreiung.
Als er in seiner hochfeinen Kleidung die Straßen des Dörfchens entlang marschierte, sahen die Leute aus dem Fenster und deuteten auf ihn. So einen Geschäftsmann sah man hier eher selten, deswegen war es nicht verwunderlich.
Als Hans Peter an der Kreuzung ankam, wartete der Tod schon auf ihn.
„Werde ich wirklich frei sein?“, fragte Hans Peter.
„Nur wenn du willst“, sagte der Tod.

Eine halbe Stunde später hatte sich eine Traube Menschen um Hans Peter versammelt, wie er dalag in seiner Blutlache, die seinen Anzug tränkte und die Fliegen anzog.
Irgendwie beneideten sie ihn.
Er war jetzt endlich ganz frei, wie jeder Mensch es immer sein will.

Hallöchen Marie!!

Die Geschichte kenne ich schon - und ich kann dir nur nochmal sagen, dass sie mir sehr gut gefällt!
Sie stimmt nachdenklich. Frei sein - gut und gerne! Aber wirklich um jeden Preis? Was bedeutet eigentlich "Freiheit"?
Die Umsetzung dieses Themas ist dir sehr gut gelungen!

Wirklich eine schöne (natürlich auf ihre Art ) Geschichte!

Lg Tin

hmm...du erinnerst mich an eine autorin, die genauso schreibt, aber ich weiß nur nciht mehr wer es war, nur dass es mir echt gut gefällt;)

erklär mich für komisch aber ich finde du hast im stil etwas von wolf haas:)